Deckung freiliegender ZahnwurzelnSchutz und Ästhetik durch gezielte Zahnfleischchirurgie
Behandlung und Erfolgsaussichten
Freiliegende Zahnwurzeln entstehen meist durch Zahnfleischrückgang, der verschiedene Ursachen haben kann – von Parodontitis über falsche Putztechnik bis hin zu Zahnfehlstellungen. Neben ästhetischen Beeinträchtigungen kann dies zu schmerzhaften Empfindlichkeiten, erhöhter Kariesgefahr und langfristig zu Zahnlockerung führen. Die chirurgische Deckung der Wurzeln stellt das Zahnfleischniveau wieder her, schützt die empfindlichen Wurzeloberflächen und sorgt für ein harmonisches Lächeln.

Indikation
Eine Deckung freiliegender Zahnwurzeln ist sinnvoll, wenn funktionelle oder ästhetische Probleme vorliegen:
Überempfindliche Zahnhälse
Kälte-, Wärme- oder Berührungsempfindlichkeit durch freiliegendes Dentin.
Ästhetische Beeinträchtigung
Ungleichmäßiger Zahnfleischverlauf, der beim Lächeln sichtbar ist.
Schutz vor Wurzelkaries
Die Wurzeloberfläche ist weniger widerstandsfähig als Zahnschmelz und daher anfälliger für Karies.
Zahnfleischrückgang nach Parodontitis
Entzündungsbedingte Gewebeverluste können zu freiliegenden Wurzeln führen.
Mechanische Ursachen
Falsche Putztechnik oder zu harte Zahnbürsten können das Zahnfleisch zurückdrängen.
Ablauf der Behandlung
Zu Beginn erfolgt eine gründliche Diagnostik, um die Ursache des Zahnfleischrückgangs zu bestimmen und die geeignete Operationstechnik auszuwählen. Vor chirurgischen Maßnahmen muss eine optimale Mundhygiene sichergestellt sein, und eventuelle Entzündungen werden zunächst behandelt.
Die eigentliche Wurzeldeckung erfolgt meist durch mikrochirurgische Techniken. Häufig wird ein kleines Stück Bindegewebe aus dem Gaumen entnommen (Bindegewebstransplantat) oder das vorhandene Zahnfleisch so mobilisiert, dass es die freiliegende Wurzel bedeckt (Verschiebelappen-Technik). Das Gewebe wird präzise vernäht, um eine stabile Position und optimale Heilung zu gewährleisten.
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert, abhängig von der Anzahl der zu behandelnden Zähne, meist zwischen 30 und 90 Minuten. In speziellen Fällen können auch minimalinvasive Techniken oder künstliche Gewebeersatzmaterialien eingesetzt werden, um die Heilung zu unterstützen.
Angst- und schmerzfreie Behandlung
Dank moderner Lokalanästhesie ist der Eingriff schmerzfrei. Auf Wunsch stehen auch Sedierungsmethoden zur Verfügung, um die Behandlung noch angenehmer zu gestalten. Nach der Operation können leichte Schwellungen, Druckgefühle oder Empfindlichkeiten auftreten, die sich durch Kühlung und ggf. Schmerzmittel gut kontrollieren lassen. Weiche Kost und vorsichtige Mundhygiene im Operationsbereich fördern die Heilung.
Ergebnisse und Erfolgsaussichten
Die Deckung freiliegender Zahnwurzeln kann in vielen Fällen das Zahnfleischniveau vollständig oder teilweise wiederherstellen. Dadurch werden die empfindlichen Wurzeln geschützt, Überempfindlichkeiten reduziert und das Risiko für Wurzelkaries gesenkt. Gleichzeitig verbessert sich die Ästhetik des Zahnfleischverlaufs, was insbesondere im sichtbaren Frontzahnbereich zu einem harmonischeren Lächeln führt.
Die Langzeitergebnisse hängen stark von der Ursache des Zahnfleischrückgangs und der Mitarbeit des Patienten ab. Eine schonende Putztechnik, regelmäßige Kontrollen und gute Mundhygiene sind entscheidend, um das Ergebnis dauerhaft zu sichern.